Gefahren für Haie
Haie, einst unbesiegbare Herrscher der Ozeane, kämpfen heute ums Überleben. Über 100 Mo.Haie sterben jährlich.
Was dich erwartet:
- Die größten Bedrohungen für Haie
- Die Hoffnung - Schutzgebiete und Bewusstsein
Seit über 400 Millionen Jahren bewohnen Haie unsere Ozeane. Sie überstanden Massensterben, Eiszeiten und den Aufstieg der Dinosaurier – doch nun bringt sie eine Bedrohung an den Rand des Aussterbens, die sie nie kommen sahen: der Mensch.
Die größten Bedrohungen für Haie
Haie, einst unbesiegbare Herrscher der Ozeane, kämpfen heute ums Überleben. Über 100 Millionen Haie sterben jährlich – als Beifang, wegen der Nachfrage nach ihren Flossen oder für Produkte, in denen Haie kaum erkannt werden. Dies sind die größten Bedrohungen für Haie:
1. Überfischung
Haie zählen zu den langsam reproduzierenden Tieren im Meer: Viele Arten bringen nur wenige Junge zur Welt, die zudem eine lange Reifezeit brauchen. Diese biologische Eigenschaft macht sie besonders anfällig für Überfischung. Industrielle Fischereiflotten fangen Haie entweder direkt oder sie geraten als Beifang in großen Mengen in Netze und an Langleinen, die eigentlich für Thunfisch, Schwertfisch oder andere kommerzielle Arten ausgelegt sind. Die Folge: An vielen Korallenriffen sind die Hai-Populationen um bis zu 70 Prozent gesunken, einige Arten gelten als stark gefährdet oder vom Aussterben bedroht. Ohne Haie gerät das marine Ökosystem aus dem Gleichgewicht, da sie als Spitzenprädatoren die Gesundheit der Fischbestände regulieren.
2. Finning – Der grausame Handel mit Haiflossen
Beim sogenannten Finning werden Haien meist an Bord von Fischereischiffen die Flossen abgeschnitten, während der restliche Körper oft lebendig wieder ins Meer zurückgeworfen wird. Ohne ihre Flossen können Haie nicht mehr schwimmen und sterben qualvoll durch Ertrinken oder Räuber. Die Flossen sind in vielen asiatischen Märkten äußerst begehrt, da sie als Zutat für Haifischflossensuppe oder Statussymbole verkauft werden. Trotz vieler gesetzlicher Verbote gibt es einen lukrativen Schwarzmarkt, der diese brutale Praxis weiter antreibt. Schätzungen gehen von jährlich 70 Millionen getöteten Haien allein durch Finning aus.
3. Beifang – Haie im falschen Netz
Haie sind oft die unsichtbaren Opfer der industriellen Fischerei. In Schleppnetzen, Treibnetzen oder an Langleinen verfangen sie sich unabsichtlich neben dem Ziel-Fisch. Besonders Jungtiere und kleinere Haiarten sind gefährdet, da sie sich nicht rechtzeitig befreien oder auch verletzt über Bord geworfen für lange Zeit überleben müssen. Viele sterben an Stress, Wunden oder Erschöpfung. In einigen Meeresregionen machen unbeabsichtigte Haifänge bis zu 60 Prozent aller Haifänge aus – ein enormer Druck auf die Bestände, der bisher oft unterschätzt wird.
4. Verlust des Lebensraums
Küstenregionen, Mangrovenwälder und Korallenriffe sind zentrale Brut- und Aufzuchtgebiete für viele Haiarten. Durch Verschmutzung, Überbauung, Rohstoffabbau und die Folgen des Klimawandels schrumpfen diese wichtigen Lebensräume dramatisch. Korallenriffe sterben durch steigende Meerestemperaturen und Versauerung ab, was auch die Nahrungsketten in den Ozeanen durcheinanderbringt. Haie müssen oft in weniger geeignete Gebiete abwandern, wo Nahrung und Schutz fehlen.
5. Klimawandel – Eine unsichtbare Gefahr
Die globale Erwärmung verändert die Lebensräume und Wanderwege vieler Haiarten. Steigende Meerestemperaturen erhöhen den Stoffwechsel der Haie, sodass sie mehr Nahrung benötigen – doch diese wird durch veränderte Umweltbedingungen oft knapper. Auch das natürliche Orientierungssystem von Hai-Jungtieren, das auf magnetischen und chemischen Signalen basiert, wird durch Veränderungen der Wasserchemie gestört. Diese Belastungen wirken sich direkt auf Fortpflanzungs- und Überlebenschancen aus.
6. Verschmutzung und Mikroplastik
Plastikmüll und giftige Chemikalien gelangen in großen Mengen ins Meer. Haie nehmen Mikroplastik durch ihre Nahrung auf, das sich in ihren Organen ansammeln kann und gesundheitsschädlich wirkt. Zusätzlich beeinträchtigen Schwermetalle und Pestizide ihr Immunsystem und ihre Fortpflanzungsfähigkeit. Verlorene Fanggeräte („Geisternetze“) sind tödliche Fallen, in denen sich Haie verfangen und qualvoll verenden.
7. Schlechte Reputation – Das Imageproblem der Haie
Filme und Mythen von gefährlichen Menschenfressern haben ein falsches Bild von Haien geschaffen. Tatsächlich sind Haiangriffe extrem selten, während der Mensch jede Stunde allein millionenfach Haie tötet. Haie sind keine Monster, sondern wichtige „Gesundheitskontrolleure“ der Meere, ohne die das ökologische Gleichgewicht zusammenbrechen würde. Das Überwinden dieser Vorurteile ist eine wichtige Aufgabe im Meeresschutz.
8. Illegale und unregulierte Fischerei
In vielen Regionen fehlt es an wirksamer Kontrolle der Fischerei, besonders bei geschützten Haiarten. Fänge werden oft nicht gemeldet oder falsch deklariert, wodurch Wilderei und illegaler Handel blühen. Die undurchsichtigen Lieferketten erschweren es Verbrauchern, nachhaltige Entscheidungen zu treffen und fördern den Rückgang vieler Arten.
Die Hoffnung – Schutzgebiete und Bewusstsein
Trotz aller Bedrohungen gibt es Hoffnung: Immer mehr Länder erkennen den Wert von Haien und richten Meeresschutzgebiete mit Fangverboten ein. „Shark Sanctuaries“ sorgen für sichere Rückzugsräume. Wenn Verbraucher bewusster einkaufen und Bildungsarbeit stärker wird, kann das den Schutz der Haie entscheidend stärken.
Du hast Fragen?
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